Die Reaktionsgeschwindigkeit in der Chemie ist die Änderung der Konzentration einer Lösung oder der Stoffmenge sowie Masse eines Stoffes bei einer chemischen Reaktion in Abhängigkeit der Zeit. Während einer chemischen Reaktion ändert sich die Reaktionsgeschwindigkeit.1) $$v = \frac{Δc}{Δt}$$
Als Katalysator wird in der Chemie ein Stoff bezeichnet, der die Reaktionsgeschwindigkeit einer chemischen Reaktion beeinflusst [, indem er die Aktivierungsenergie senkt], ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Der Katalysator liegt also nach der Reaktion unverändert vor.2)
Hierbei handelt es sich um eine Frage der Energie.
Eine Reaktion läuft von selbst ab (ist spontan), weil sie energetisch begünstigt ist (meist $ΔG < 0$).
z.B. Eis schmilzt bei Raumtemperatur.
Eine Reaktion läuft nicht von selbst ab (ist unspontan) – man muss Energie zuführen oder Bedingungen ändern.
z.B. Wasser zerlegen in H2 und O2 braucht Strom (Elektrolyse).
| Spontan | Unspontan |
|---|---|
| Verbrennung von Holz Rosten von Eisen Zersetzung von Wasserstoffperoxid (H2O2) Diffusion eines Duftstoffs in der Luft Eis schmilzt bei > 0 °C | Elektrolyse von Wasser (H2O → H2 + O2) Herstellung von Ammoniak aus N2 und H2 bei Raumtemperatur Rückreaktion bei Verbrennung (CO2 → C + O2) Zersetzung von Kochsalz (NaCl → Na + Cl2) |
Hierbei handelt es sich um eine Frage der Kinetik.
Eine Reaktion verläuft träge, oft wegen hoher Aktivierungsenergie oder wenig wirksamer Zusammenstösse.
z.B. Rostbildung – spontan, aber langsam.
Die Reaktion läuft schnell ab, wenn viele Teilchen genug Energie haben und oft zusammenstossen.
z.B. Knallgasreaktion – spontan und sehr schnell.
Die Entropie S ist ein Mass für die Wahrscheinlichkeit eines chemischen Zustands.
Die Reaktionsentropie ΔSReaktion ist der Unterschied zwischen der Wahrscheinlichkeit der Produkte und der der Edukte.
$$ΔS_{Reaktion} = S_{Produkte} - S_{Edukte}$$
Daraus folgt, dass $ΔS_{Reaktion} > 0$ eine Zunahme der Wahrscheinlichkeit ist und $ΔS_{Reaktion} < 0$ eine Abnahme der Wahrscheinlichkeit ist.
$$ΔG_{R} = ΔH_{R} - T \cdot ΔS_{R}$$
Wobei die folgenden Variablen verwendet werden:
$ΔG_{R}$ Gibbs-Energie [kJ/mol]
$ΔH_{R}$ Reaktionsenthalpie [kJ/mol]
$ΔS_{R}$ Reaktionsentropie [kJ/(mol · K)]
$T$ Temperatur [K]
Reaktionen, die spontan ablaufen, werden als exergon […] bezeichnet. Eine Reaktion ist dann exergon, wenn in deren Verlauf die freie Enthalpie $G$ abnimmt, also wenn $ΔG$ ein negatives Vorzeichen hat […].6) Eine endergone Reaktion ist das Gegenteil.
Gemäss $ΔG_{R} = ΔH_{R} - T \cdot ΔS_{R}$ existieren vier Typen, in die man Reaktionen unterteilen kann:
| $ΔG_{R} = ΔH_{R} - T \cdot ΔS_{R}$ | $ΔH_{R} < 0$ (gü) | $ΔH_{R} > 0$ (ungü) |
|---|---|---|
| $ΔS_{R} > 0$ (gü) | Immer spontan z.B. Verbrennung von Kraftstoff und Explosionen | Dilemma-Reaktion (chemisches Gleichgewicht); bei hohen Temperaturen spontan z.B. Zersetzung von Backpulver (NaHCO3) beim Backen |
| $ΔS_{R} < 0$ (ungü) | Dilemma-Reaktion (chemisches Gleichgewicht); bei tiefen Temperaturen spontan z.B. Salzbildung aus Gasen | Nie spontan Achtung: durch Energiezufuhr durchaus erzwingbar z.B. Handyakku aufladen |
Eine Reaktion kann prinzipiell in beide Richtungen ablaufen. Das hei[ss]t, du hast eine Hinreaktion und eine Rückreaktion. Du kannst auch sagen, dass die Reaktionen umkehrbar sind. […] In einem geschlossenen System mit gleichbleibender Temperatur und gleichbleibendem Druck stellt sich irgendwann ein Gleichgewicht ein.7)
Dazu gehören:
Es wird die folgende Reaktionsgleichung betrachtet: $$q A + r B ⇌ s C + t D$$ Dafür gilt das Massenwirkungsgesetz in folgender Form: $$K = \frac{a(C)^{s} \cdot a(D)^{t}}{a(A)^{q} \cdot a(B)^{r}}$$